Noch wichtiger als körperliche ist geistige Aktivität (siehe Medizinhistorisches Wort). Forscher fanden heraus, daß Menschen, die täglich mehrere Stunden lesen, ihr Sterberisiko senken. Allerdings ist mit Lesen nicht die Brigitte im Wartezimmer zur Vorsorgeuntersuchung gemeint, sondern ein gutes Buch. Das belebt als kognitive Herausforderung die Gehirnzellen und wirkt massenmedial ausgelöster Resignation entgegen (siehe Infokasten).
Ein wacher Geist geht auch modernen medizinischen Märchen nicht auf den Leim – wie der Mär vom Herzrhythmus, der chemisch normalisiert werden müsse. Das Gegenteil ist richtig, wie neuere Forschung zeigt: Unregelmäßiger Herzschlag ist ein Zeichen für ein gesundes Herz – das stellt sich flexibel auf Herausforderungen ein. Dazu paßt: Ein turbulentes Leben scheint für einige Menschen Garant für Gesundheit im Alter zu sein. Sie besitzen nach der Theorie der Salutogenese Widerstandsressourcen, die in schwierigen Lebenssituationen die Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit unterstützen können.