Weitaus häufiger als „importierte“ Therapien – wie zum Beispiel die chinesische Medizin oder Akupunktur – setzen deutsche Ärzte „urheimische“ Behandlungsverfahren ein. Neben physikalischer Medizin und Pflanzenheilkunde steht dabei die klassische Massage oder – einfacher und „urheimisch“ gesagt – das „Streicheln“ im Vordergrund. Es ist bekannt, daß dieses nicht nur exzellent bei Erkrankungen des Bewegungsapparates oder bei Spannungskopfschmerz hilft, sondern auch und vor allem bei Depressionen oder Angsterkrankungen. Bereits eine einzige Behandlung (45 Minuten) regt das Immunsystem an und harmonisiert die ausgeschütteten Entzündungs-Signalsubstanzen. Die Urheimische Gesundheit bestätigt die Studienergebnisse: Reines Handauflegen (zum Beispiel das aus Japan stammende Reiki) zeigt keine biologischen, gesundheitlichen Effekte. In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig, daß nicht jede Berührung gleich ist. So ist ein Streicheln von einer uns nahestehenden, lieben Person viel effektvoller und wohltuender als Berührungen durch – zum Beispiel von Krankenkassen bezahlte – Fremde.
[Hentschel HD, Würzburger medizinhistorische Mitteilungen
2002; Rapaport MH, Journal of Alternative and Complementary Medicine, 2010.]