Schon der zu Lebzeiten berühmte Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762−1836), einer der Vorfahren der urheimischen Lebensweise, stellte 1805 zur gesunderhaltenden Bedeutung der Luft für Kinder fest: „Am nützlichsten ist’s, wenn das Kind die freie Luft in einem mit Gras und Bäumen bewachsenen und von den Wohnungen etwas entfernten Orte genießt. Der Luftgenuß in den Straßen einer Stadt ist weit weniger heilsam.“ Auch Erwachsene sollten keinen Tag verstreichen lassen, „ohne außerhalb der Stadt freie reine Luft genossen zu haben.“ Damals wie heute war klar: Städte machen Menschen krank. Eine aktuelle Studie der Uni Duisburg bestätigt: Nimmt die Feinstaub-Belastung der Luft nur um 2,4 Mikrogramm pro Kubikmeter zu, steigt der durchschnittliche arterielle Blutdruck um 1,7 mmHg, bei
Frauen stärker als bei Männern. Dies erklärt, warum Menschen in Ballungsgebieten gehäuft Herzinfarkte und Schlaganfälle haben. Eine der Hauptquellen der blutdrucksteigernden Schadstoffe ist der Straßenverkehr. Dies deckt sich mit der Vorstellung der urheimischen Medizin, daß der Aufenthalt im Freien, in frischer Luft und in der urwüchsigen Natur wohltätig wirkt, die Gesundheit erhält und fördert. Und im Krankheitsfall auch die Heilung fühlbar unterstützt. Das ist einer der Gründe, warum viele Krankenhäuser in vergangenen Zeiten traditionell in schönster Umgebung im Grünen angelegt wurden.
[Hoffmann B, ATS-Kongreß, 2010;
Hoffmann B et al., Biomarkers, 2009.]