Kaiser Friedrich V., auch der Friedfertige (1415-93) genannt, faßte schon vor Jahrhunderten eine alte Lebensweisheit zusammen: „So man einen Alten höflich und glimpflich ums Leben bringen will, gebe man ihm ein junges Weib; das ist ein sonderlich und gewiss Gift.“
Der Volksmund drückte es später so aus: „Junges Weib ist einem alten Manne das Postpferd zum Grabe.“
Die moderne Wissenschaft kann dem allerdings nicht ganz folgen:
• Ältere Männer leben länger, wenn sie jüngere Frauen haben. Je größer der Abstand in Jahren um so besser (Silvio Berlusconi, Franz Müntefering, Bernie Ecclestone).
• Frauen leben am längsten, wenn sie einen gleichaltrigen Mann haben.
• Ist die Frau älter als ihr Mann (Madonna, Nena, Demi Moore), haben beide eine verringerte Lebenserwartung.
Keine Ahnung haben die Bevölkerungsforscher, wie diese Effekte zustande kommen. Klar scheint nur zu sein, daß unsere Ahnen mit ihrer Einschätzung nicht immer recht gehabt haben. Es gilt eher: „Ein junger Kerl ist eines alten Weibes früher Tod“.
Aus urheimischer Sicht ist die Erklärung offen. Haben sich unsere Ahnen mit ihrer Einschätzung vertan? Oder waren die damaligen Lebensumstände anders? Oder sind die aktuellen Publikationen eher das Werk publikationsgeiler Pseudowissenschaftler, wie etliche Kritiker schon vermutet haben?
[Drefahl S, Demography, 2010.]