Holländische Virologen haben jetzt gezeigt: Eine natürlich durchgemachte Influenza-Erkrankung schützt vor erneuter Influenza-Ansteckung durch Erreger-Subtypen besser als eine kommerzielle Grippe-Schutzimpfung. Subtypen sind leicht veränderte Influenzaviren mit unterschiedlichen krankmachenden Eigenschaften. Diese Virus-Unempfindlichkeit wird heterotypische Immunität genannt. Sie ist zwar nicht perfekt, kann aber die Virusvermehrung begrenzen und Influenza- Beschwerden oder Todesfälle verringern. Nach einer Impfung entsteht keine heterotypische Immunität. Wie viele naturmedizinische Ärzte kommen auch die holländischen Virologen zu dem Schluß, daß gesunde Kinder von einer Schweinegrippe-Erkrankung mehr profitieren könnten als von einer Schutzimpfung. Einfach, weil der resultierende Schutz viel besser und auch gegen noch unbekannte, vielleicht weitaus gefährlichere Influenza- Erreger wirksam ist. Das war auch die Idee der vor allem in England und den
USA in Mode gekommenen Schweinegrippen- Partys. Diese sollten durch absichtliche Ansteckung zu einer meist banal verlaufenden Schweinegrippe führen. Und so bei späteren Infektionen Schlimmeres verhüten. Einer der obersten deutschen Gesundheitsschützer, der Vizepräsident des Robert Koch- Institutes, Reinhard Burger, findet in der Tagesschau allerdings „solche Partys keine gute Idee“. Klar – angesichts dieser natürlichen Form der Immunisierung sind die immensen Kosten der Schweinegrippen- Impfung noch unsinniger.
[Bodewes R u.a., Lancet Infect Dis, 2009.]