Diabetes ist die teuerste Krankheit überhaupt. Ihre Behandlung verschlingt jährlich 20 Prozent unserer Gesundheitsausgaben. Hauptprofiteure dieser Ausgaben sind jedoch nicht die Patienten, sondern Pharmahersteller und Ärzte. Jenseits der Medien-Öffentlichkeit ist jetzt ein Kampf um diese Milliarden-Ressourcen entbrannt, der im wahrsten Sinne bis aufs Messer geführt wird. Chirurgen nehmen lauthals in Anspruch, mit operativen Maßnahmen über 80 Prozent aller insulinpflichtigen Zuckerkranken heilen zu können 1). Bei Ärztekongressen geht es immer häufiger um diese neuartige – auch „Stoffwechsel-Chirurgie“ genannte – Therapie. Internisten und die Pharmaindustrie befürchten Milliardenverluste. Dabei hatte vor rund zehn Jahren alles so harmlos angefangen: Damals entdeckten US-amerikanische Übergewichts-Chirurgen, daß sich nach ihren Radikal- Eingriffen bei extrem Übergewichtigen mit Diabetes mellitus die Stoffwechsel- Störung rasch normalisierte. Und zwar schon wenige Tage oder Wochen nach dem Eingriff 2).
Zunächst freuten sich die Internisten noch: Mit einem Schlag wurden sie ihre kostenintensiven
Übergewichtigen an die Chirurgen los. Und auch diese freuten sich: Ohne viel über die Zuckerkrankheit zu wissen, hatten sie offenbar eine bahnbrechende Entdeckung zur wirksamen Behandlung dieser Volkskrankheit gemacht. Dann aber wurden die Internisten-Gesichter immer länger, könnten doch ihre bisher verordneten lebenslangen, oft wenig wirksamen medikamentösen Therapien auf lange Sicht überflüssig werden. Operationen wie der sogenannte Magen-Bypass (Stillegung großer Magenanteile) werden mittlerweile sogar als Behandlungs- Alternative für Diabetiker ohne Übergewicht vorgeschlagen 3). Aus urheimischer Sicht sind solche Organverstümmelungen rundweg abzulehnen. Derartig „Behandelte“ können oftmals für ihr restliches Leben keine normale Nahrung mehr zu sich nehmen.
Zumindest etwas Gutes haben diese Experimente aber doch gebracht: Man hat festgestellt, daß der Magen als zentrales Steuerorgan im Stoffwechsel wesentlich an der Regulation von Zucker- und Fettstoffwechsel oder von Appetit und Körpergewicht beteiligt ist. Neueste Forschungen zeigen, daß „Bitter“-Geschmacks- Rezeptoren nicht nur auf der Zunge vorkommen, sondern auch in der Schleimhaut von Magen und Darm. Zudem hat die Bitter-Stimulation ähnliche Folgen wie der Magen-Bypass: Sie senkt erhöhte Blutzuckerspiegel, verringert den Körperfettanteil von Patienten mit Diabetes-Vorstufen oder reduziert überflüssige Pfunde 4). Hieraus ergibt sich ein innovativer Stufenplan zur Prophylaxe und Therapie beim metabolischen Syndrom (Bauchfett, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Arterienverkalkung). Eine Änderung des Lebensstils in der Kombination mit der Einnahme des Bitterstoffpräparates Urbitter® wirkt normalisierend auf die Stoffwechsel-Störung ein und hilft dabei, das Übergewicht vor allem im Bauchbereich zu verringern.
1) Herron DM, Tong W: Role of surgery in management of type 2 diabetes mellitus.
Mt Sinai J Med. 2009 Jun;76(3):281-93.
2) Rubino F, Gagner M: Potential of surgery for curing type 2 diabetes
mellitus. Ann Surg. 2002 Nov;236(5):554-9.
3) Buchwald H, Estok R, Fahrbach K, Banel D, Jensen MD, Pories WJ, Bantle JP,
Sledge I: Weight and type 2 diabetes after bariatric surgery: systematic review
and meta-analysis. Am J Med. 2009 Mar;122(3):248-256.e5.
4) Obara K, Mizutani M, Hitomi Y, Yajima H, Kondo K: Isohumulones, the
bitter component of beer, improve hyperglycemia and decrease body fat
in Japanese subjects with prediabetes. Clin Nutr. 2009 Apr 21.