Als großen Erfolg feiert das Konglomerat aus Politik, Industrie und Ernährungsverbänden den Nutriscore – die fünfstufige Kennzeichnung von Nahrungsmitteln mit Ampelfarben von grün über gelb-orange bis rot und Noten von A bis E. Normalerweise denken wir bei grüner Ampel an freie Fahrt, aber jetzt müssen wir uns umstellen: Hochverarbeitete Fertigprodukte mit Geschmacksverstärkern, künstlichen Süßstoffen und Konservierungsmitteln bekommen das grüne Label, solange nur nicht zu viel Fett, Salz, Zucker und Kalorien enthalten sind. Die Risiken der Chemiecocktails werden gar nicht erst bewertet, und die vorprogrammierte Völlerei auch nicht (siehe zuletzt UHN 2/2019). So kommt es, daß ein Bio-Apfelsaft mit seiner natürlichen Vielfalt nur die mittelmäßige Einstufung Gelb (C) erhält, während auf einer Cola light ein grünes B zum Kauf verführt. Das Ziel der Verbrauchersteuerung wird gar nicht erst verschwiegen: Grün Markiertes sollen wir kaufen, anderes meiden. Wohin leitet uns so eine Ampel?