… geht er aufs Eis“, sagt das Sprichwort. Wollen wir jetzt eine teure Studie dazu anlegen, um das Verhalten von sehr glücklichen Eseln in Wintern zu ergründen? Fast müßte die Antwort ja lauten, wenn wir der Logik der aktuellen Wissenschaft folgen: Steuerfinanziert wurde herausgefunden, daß das Sprichwort „Bier auf Wein, das laß sein, Wein auf Bier, dazu rat‘ ich dir“ keine Trinkempfehlung ist: Die Trink-Reihenfolge ist egal. [1] Das Sprichwort beschreibt vielmehr historische Sozialstrukturen und Trinkgewohnheiten: Weintrinker waren einst nur Reiche und Adlige, Biertrinker das arbeitende Volk. Das Sprichwort sollte vor einem sozialen Abstieg warnen. Auch ohne Gesundheitsstudie wissen das Historiker – die vor der nächsten teuren Untersuchung auf Sprichwortbasis Auskunft geben und den Unfug stoppen können. Das gesparte Geld stecken wir dann in wichtige Forschung.
[1] Köchling J et al: Grape or grain but never the twain? A
randomized controlled multiarm matched-triplet crossover
trial of beer and wine. The American Journal of Clinical Nutrition
109 Issue 2 2019. doi: 10.1093/ajcn/nqy309wi