Vor nicht allzulanger Zeit gehörte der Hunger zu den größten Sorgen der Menschen. Eine schlechte Ernte konnte schlimmstenfalls den bitteren Hungertod bedeuten, und es wurde gegessen, was es gab. Die Frage nach der einen, idealen Ernährung stellte sich gar nicht. In Deutschland herrschte im Winter 1946/47 die bisher letzte große Hungersnot, die zahlreiche Todesopfer forderte. [1, 2] In welch großem Überfluß wir dagegen heute leben! In weniger als 100 Jahren haben wir die Welt auf den Kopf gestellt: Unsere Sorge ist nicht mehr, ob wir über den Winter kommen – und das ist ja eigentlich auch gut so. Stattdessen sorgen wir uns nun, welche Modediät uns zu Glück, Gesundheit und einem geringeren Gewicht verhilft – und das ist schlecht. Auf der ganzen Welt sind wir Menschen die einzigen Lebewesen, die sich von anderen erzählen lassen müssen, was sie essen sollen, und sich auch noch in die Irre führen lassen.