Verkaufsschlager zur Schnupfensaison sind Nasensprays. Von den drei grundsätzlich unterschiedlichen Arten sind die isotonischen Nasensprays die am wenigsten schädlichen. Sie dienen mit einer Salzwasserlösung in physiologischer Konzentration der Schleimhautbefeuchtung. Sie haben aber den entscheidenden Nachteil aller Fremdsubstanzen, die mit Gewalt in die Nase gepumpt werden: Sie zerstören die Flimmerhärchen (Zilien), deren natürliche Aufgabe darin besteht, Schleim, Schmutz und Erreger abzutransportieren. Das gilt genauso für die hypertonischen Nasensprays, die außerdem das Wasser aus den Zellen saugen. Dieser Effekt ist gewollt – dadurch schwillt die Nase ab. Sie trocknet aber auch aus und die Anwendung ist dementsprechend unangenehm. Abschwellende Wirkung sollen auch die vielen chemischen Nasensprays entfalten: Substanzen wie Xylometazolin führen zu einer Verengung der Blutgefäße, wirken wie Adrenalin und setzen den Organismus unter Streß. Das Fatale: Schon nach kürzester Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein. [1] Ohne Spray ist die Nase der Betroffenen dann dauerhaft geschwollen, ganz ohne Erkältung. Solche Sprays bewirken also das Gegenteil vom Beabsichtigten. Allen Nasensprays gemein ist die Tatsache, daß sie gegen die Ursachen der Infektion, meist Rhinoviren, machtlos sind.