Neben Super Foods sind Functional Foods ein weiterer Marktetingtrick, mit dem unbedarften Verbrauchern das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Speerspitze der angeblich funktionellen Lebensmittel sind Probiotika, denen eine positive Wirkung auf die Darmflora angedichtet wird. Eine aktuelle Studie, in der erstmals nicht der Stuhl der Probanden untersucht wurde, sondern der Magen-Darm-Trakt selbst, räumt mit den Werbeversprechen auf. [1] Sie zeigt dreierlei:
1. Die Analyse des Stuhls gibt nicht zuverlässig Aufschluß über die Zusammensetzung des Mikrobioms des Darms.
2. Es gibt individuelle und regional bedingte Resistenzen gegen die Besiedlung mit probiotischen Bakterien aus Lebensmitteln. Aus urheimischer Perspektive ist dies eine Selbstverständlichkeit, entwickelt sich die persönliche Darmflora doch gemeinsam mit der Umwelt des Individuums und basiert sie doch auf dem Leben der Vorfahren in dieser Umwelt.
3. Probiotika können bei Dysbiose die Rückkehr des natürlichen Mikrobioms monatelang verhindern und somit die Genexpression des Verdauungstrakts negativ beeinflussen. Die möglichen Folgen umfassen Durchfall, Blähungen, Verstopfung und eine verschlechterte Nähstoffaufnahme. Unser Beitrag gegen Dysbiose ist urheimisch bitter: Urbitter®.
[1] Zmora, N. et al.: Personalized Gut Mucosal Colonization Resistance to Empiric Probiotics Is Associated with Unique Host and Microbiome Features. In: Cell 2018; 174 (6): 1388-1405. e21. DOI: 10.1016/j.cell.2018.08.041