Gülle und mit ihr die Überdüngung ist nicht nur ein wichtiger Faktor für unsere Feinstaubbelastung, sondern auch für die Nitratbelastung in unserem Grundwasser. Oft liegt sie schon über den bestehenden (viel zu hohen!) Grenzwerten und die Wasserwerke behelfen sich damit, daß sie belastetes Wasser mit weniger stark belastetem Wasser verschneiden. Nitrat kann im Körper zu Nitrit und weiter zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden. Es gibt aber noch eine andere, oftmals leider unbekannte Gefahr: Unser Körper nimmt Jod in Form von Jodid aus dem Darm auf.
Aus dem Blutkreislauf wird es von den Schilddrüsenzellen aufgenommen, in denen es zu Schilddrüsenhormonen weiterverarbeitet wird. Das dafür verantwortliche Enzym kann aber auch ähnlich große Teilchen, wie z.B. Chlorat oder Thiocyanat, aber eben auch Nitrat binden (Kompetitive Inhibition). Somit steht das Enzym nicht mehr für den Transport von Jodid zur Verfügung und unserer Schilddrüse fehlt das zur Bildung von lebenswichtigen Hormonen notwendige Jodid. Güllebedingtes Nitrat im Trinkwasser sorgt also selbst in Gebieten, in denen natürlicherweise kein Jodmangel vorliegt, für eine schädliche Unterversorgung unserer Schilddrüse mit Jod.
Und das Schlimmste: Gülle wird subventioniert. Subventionieren wir nicht damit unsere eigenen Mörder?
Warum können wir nicht mal mit der Tradition brechen und auf Silvester und konventionelle Landwirtschaft verzichten? Die Folgen wären ein positiver Effekt auf das Weltklima, eine Schonung des Bodens und auch unsere Gesundheit würde es uns danken.
Löffler, Petrides: Biochemie und Pathobiochemie
http://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/feinstaub/feinstaub-durch-silvesterfeuerwerk (2013)
http://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/ ammoniak (2014)
http://www.sueddeutsche.de/wissen/landwirtschaft-als-feinstaub- quelle-feinstes-vom-land-1.1478282-2 (2012)
Newby et al: Expert position paper on air pollution and cardiovascular disease. European heart journal (2015).