Die Sonne ist für uns genauso überlebenswichtig wie für die Pflanzen. Es ist unserem Organismus völlig fremd, viel Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen, und was für uns lebenswichtig ist, kommt leider nicht durch die Glasscheibe hindurch: Die UV-B-Strahlung*. Nur sie läßt unseren Körper Vitamin D produzieren. Daß es sich in den letzten Jahren zudem durchgesetzt hat, alle lichtexponierten Hautstellen mit UV-blockender Sonnencreme einzukleistern, ist unserer Gesundheit nicht gerade zuträglich (von den Inhalts-stoffen dieser Cremes ganz zu schweigen (siehe Urheimische Notizen 03/2014: Die Angst vor dem Natürlichsten der Welt)! Eine Studie hat nun die Auswirkungen der gesellschaftlichen Sonnenphobie mit den Auswirkungen des Rauchens verglichen: Rauchen verursacht das gleiche Sterberisiko (risk factor for death) wie das lebenslange Vermeiden von Sonnenlicht (Insgesamt eine Einbuße von 0,6 bis 2,1 Jahre).
Sonne in Maßen ist die Basis unserer Existenz, wozu natürlich weder exzessive Sonnenbäder in der prallen Sonne, noch Sonnenstudios zählen. Im Sommer sollten wir uns – wie es auch alle Säugetiere dieser Welt tun – nach Möglichkeit im Schatten aufhalten. Außerdem gilt: Ist die Haut gerötet, ist die Belastungsgrenze bereits überschritten.
* Warum die Zimmerpflanze überlebt: Die für die Photosynthese benötigten Wellenlängen
des Lichts können Glasscheiben ohne Probleme passieren (langwelliger als UV-Strahlung).
Lindqvist et al (2016) Avoidance of sun exposure as a risk factor for major causes of death: a competing risk analysis of the
Melanoma in Southern Sweden cohort
Adams et al (2016) Ultraviolet Radiation Exposure and the Incidence of Oral, Pharyngeal and Cervical Cancer and Melanoma: An Analysis of the SEER Data
Gandini et al (2016) Sun exposure and melanoma prognostic factors