Kristallklare Bergseen, saftig grüne Landschaften und verschneite Gebirgsketten versprechen satte Natur in jedem einzelnen Tropfen. Leider rechtfertigt die vermeintliche Qualität nicht den Konsum überteuerter und zudem minderwertiger Güter – so auch in der intransparenten Welt der Flaschenwässer. Das ökologische Desaster durch die weltweit knapp 100.000.000.000 in Plastikflaschen abgefüllten Liter ist leider auf keinem Etikett zu sehen. Der in vielen Fällen zutreffende Herkunftsort Leitung unterliegt identischen Vertuschungsmaßnahmen, denn der Chemiecocktail Leitungswasser stillt (wie berichtet) den Durst auf reines Wasser herzlich wenig (UHN 3/2015).
Urheimische Anmerkung: Leider gibt es keine befriedigende Lösung für das Dilemma Leitung oder Flasche. Bei Glas(!)flaschenwasser schaut man besser zweimal auf den Herkunftsort: Fernab von giftgrün leuchtenden Feldern und mit Gülle getränkten Böden sollten artesische Quellen oder Trinkwasserbohrungen liegen. Geologische Vorteile bieten sandige Böden durch ihre remineralisierende Filterkraft, aber auch Gebirgsregionen sind im allgemeinen gute Bezugsquellen. Werden an solch wertvollen Orten nun aber Massen abgefüllt und LKWs herangekarrt, wird einem schnell eines bewußt: Der Durst auf reines Wasser fördert mehr schwarze Schafe als alles andere – auf Kosten der Natur. Nestlé beispielsweise erwirbt Quellen- und Grundwasserrechte aus öffentlichem Besitz, um die selbst kreierte Nachfrage nach Flaschenwasser gewinnbringend zu befriedigen. Das ist der Preis unserer „Zivilisation“.
„Flaschenwasser“ Umweltinstitut München e.V. (Juni 2015)
Baily: From Ground Water to Grass Roots (2013)