Die Wissenschaftler in Deutschland sind satt. Gesättigt von einem immensen Budget an Fördergeldern, die der Staat ihnen für Forschungszwecke zur Verfügung stellt. Milliarden über Milliarden an Euro fließen Jahr für Jahr in Studien und Erhebungen, die an Unsinnigkeit und Absurdität kaum zu überbieten sind. Die Wissenschaft ist von einer Krankheit befallen, und deren Name lautet: Sättigung.
Die Situation ist recht einfach beschrieben: Der Staat stellt Gelder zu Forschungszwecken zur Verfügung. Die Forscher konstruieren sich Forschungsvorhaben zusammen, die, wenn auch nur entfernt, dem Verwendungszweck der Gelder entsprechen. Leider kommt nichts dabei heraus. Weil sowieso Geld da ist, fehlt es an Motivation, Neues zu entdecken und zu entwickeln. Der Pioniergeist ist völlig abhandengekommen.
Der Etat von Bund und Ländern zur Förderung von Forschung und Wissenschaft macht rund 80,2 Milliarden Euro pro Jahr aus – Tendenz steigend. Die EU schüttet noch ein Mehrfaches davon aus. Das sind immense Summen! „Verfilzungen, Begehrlichkeiten, Intransparenz, falsche Mittelzuweisungen oder einfach nur schieren Unsinn“ kritisiert der Bund der Steuerzahler alljährlich. Würden dabei nicht unsere Steuern sinnlos verpulvert, könnte man über manche, oft kabarettreife Forschungsförder-Maßnahmen ja lachen.
Obwohl deutsche Unternehmen selbst rund 54 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aufwenden, erhalten gerade sehr große Firmen milliardenschwere Zusatzmittel aus den Forschungsetats. Das sind verdeckte Subventionen. Wir finanzieren also doppelt: mit hohen Steuern und mit hohen Preisen. Den Gegensatz liefern die kleinen, mittelständischen Firmen: Oft sind sie innovativer und bringen mehr Neuentwicklungen heraus, ohne dabei überhaupt öffentliche Gelder in Anspruch nehmen zu wollen!
Wissensmehrung um ihrer selbst willen bringt uns nicht voran. Schon 1680 stellte Gottfried Wilhelm Leibniz dazu fest: „Die schreckliche Masse der neuen Bücher und die ins Unendliche gewachsene Anzahl der Autoren könne nur zu allgemeiner Amnesie führen und zum Rückfall in die Barbarei.“
In den USA dagegen wird mit Steuergeldern vor allem auch hochrangige Forschung in den eigenen Einrichtungen gefördert. Und diese sind mit den Besten der Besten bestückt, beispielsweise das Nationale Krebsinstitut mit Harold Varmus als Direktor, einem renommierten, hoch dekorierten Nobelpreisträger. Für die USWissenschaftler ist es eine hohe Ehre solche Positionen zu erlangen und dann den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Jobs in entsprechenden Einrichtungen in Deutschland, zum Beispiel dem Robert-Koch- oder dem Paul-Ehrlich-Institut, sind nicht karrierefördernd, sondern eher ein mitleidig belächeltes Abstellgleis für zweitklassige Forscher.