Fleisch gehörte auch auf den Speiseplan der Germanen. Auf der Jagd erlegte man vor allem Wildschweine, Hirsche und Rehe, aber auch Bären und Biber. Von den Haustieren kamen Schwein und Rind auf den Teller. Pferdefleisch als Nahrung dagegen war verpönt, da den Germanen das Pferd als „Seelenträger“ galt. Der Fleischverzehr war bei unseren Vorfahren eher den körperlich Arbeitenden vorbehalten und blieb eine Rarität. Der große Unterschied zum heutigen Fleischverzehr ist die Tatsache, daß Tiere damals artgerecht gehalten wurden; Bauern besaßen höchstens zwei Schweine, die sie nach fürsorglicher Pflege zu Lebzeiten dann voll und ganz verwerteten.
Wie heute auch gehörte schon bei den Germanen ein- bis zweimal pro Woche Fisch auf den Tisch. In Küstennähe waren es vor allem Hering und Dorsch. Auch Krabbentiere und Muscheln gesellten sich dazu. Für uns heute völlig unvorstellbar war auch der Meeressäugerfang eine wichtige Nahrungsbeschaffung. Robben, Walrosse und Buckelwale landeten auf den Tellern. Im Binnenland kamen mit Karpfen, Hecht und Lachs die Süßwasserfische auf den Tisch.
Das urheimische Fleisch der Germanenzeit hat mit dem antibiotika-verseuchten Turbofleisch aus der heutigen Massentierhaltung rein gar nichts zu tun. Auch das Fleisch des heutigen Wildes ist verunreinigt; denn das Wild weidet nicht nur im Wald, sondern frißt auch die Pestizide von verseuchten Äckern oder in den chemischen Ködern der Jäger.