Krankenversicherte mit der höchsten „Patienten-Zufriedenheit“ nehmen das mediko-industrielle System am meisten in Anspruch und verbrauchen die meisten Medikamente, so US-Forscher. Dummerweise liegt auch die Sterblichkeit in dieser Gruppe am höchsten (+26 %). Ein Grund, so vermuten die Autoren: Auf Wünsche dieser Patienten gingen Ärzte besonders intensiv ein, auch mit medizinisch ungerechtfertigten Maßnahmen. Also zum Beispiel unnötige Arzneiverordnungen oder sinnlose diagnostische Maßnahmen, die zu Fehldiagnosen und nebenwirkungsreicher Übertherapie führte. Wahrscheinlicher ist aber eher das Gegenteil: Durch ein Überangebot an ärztlichen Leistungen fühlten sich die Patienten ernst genommen, in ihrer Not bestätigt und ihrer Zufriedenheit gestärkt. Fürwahr ein tödlicher Irrtum! Kritisches Hinterfragen und Ablehnen von Leistungen der modernen Schulmedizin könnte also lebensrettend sein.
(Fenton JJ et al., Archives of Internal Medicine, 2012)