Deutschland sollte zur Reduktion von Treibhausgasen nicht weiter in Bioenergie investieren, empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina. Bioenergie ist definiert als Energie aus nicht-fossiler, pflanzlicher Biomasse, die zur energetischen Nutzung entweder direkt verbrannt oder in Bioethanol, Biodiesel oder Biogas umgewandelt wird. Klimabezogen sinnvoll sei laut Leopoldina nur die Verwendung biogener Abfälle. Angesichts solch eindeutiger Experteneinschätzungen fragt man sich, warum sich die EUKommission mit lauwarmen Kompromissen begnügt, anstatt handfeste Konsequenzen daraus zu ziehen. Sind denn alle Politiker betriebsblind? Dank reicher Subventionen wurde eine enorme Lobby herangezüchtet. Vor allem die Landwirte wollen profitieren, und in der Argumentation geht es plötzlich nicht mehr ums Klima, sondern um Arbeitsplätze, Wirtschaftsverluste und Investitionssicherheit. Wann werden die Menschen lernen, daß ohne eine intakte Umwelt jedes Wirtschaftswachstum überflüssig ist?
Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften,
Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen, Okt. 2012