Die komplexe Abrechnung in Krankenhäusern mittels sogenannter Fallpauschalen führt direkt ins Herz von Absurdistan.
Beispiel: Für ein Frühchen, das bis zu 749 Gramm wiegt, bekommen Kliniken rund 80.000 Euro. Ab einem Gewicht von 750 Gramm werden nur noch 57.000 Euro fällig. Laut Kassenangaben gibt es statistisch nicht erklärbar viele Frühchen mit knapp über 740 Gramm Geburtsgewicht. Krankenhausvertreter weisen den Vorwurf der kriminellen Abrechnungsbetrügerei natürlich entrüstet zurück. Das gleiche System führt auch zu der unverantwortlich hohen Zahl von „blutigen Entlassungen“ operierterer Patienten.
Da Krankenhäuser nur pauschal bezahlt werden, sind sie an einer möglichst raschen Entlassung der Patienten interessiert.
Früher, als die Bezahlung noch tageweise erfolgte, war es genau anders herum, da wurden die Patienten möglichst lange im Krankenhaus behalten.
(Bohsem G, Süddeutsche Zeitung, 2012)