Antipsychotika können bei älteren Menschen mit Demenz gravierende Nebenwirkungen hervorrufen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Universität Manchester durchgeführte Studie, die auf Daten von mehr als 170.000 an Demenz erkrankten Patienten basiert [1, 2]. Demnach ist das Risiko einer Nebenwirkung vor allem in den ersten drei Monaten der Behandlung deutlich erhöht. Konkret traten nach der Einnahme eines antipsychotischen Medikaments venöse Thromboembolien, Lungenentzündungen, Nierenschäden oder Schlaganfälle auf. Verglichen mit Patienten, die kein antipsychotisches Präparat einnahmen, war das Risiko für eine venöse Thromboembolie um das 1,5-fache, das für eine Lungenentzündung bis zum Zweifachen erhöht. Aus Sicht der Studienautoren sollte der Nutzen einer antipsychotischen Behandlung bei Demenzkranken deshalb „sorgfältig“ abgewogen werden – eine Forderung, die in den personell oft unterbesetzten Pflegeheimen illusorisch sein dürfte. Bleibt zu hoffen, daß in den nächsten Jahren eine Kehrtwende einsetzt und alte Menschen ihren Lebensabend wieder dort verbringen können, wo sie sich am wohlsten fühlen und wo sie gebraucht werden: Im Kreise ihrer Familie.
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