Künstliche Nanopartikel sind die Geißel unserer Zeit. Egal, ob Kleidung, Küchenutensilien,
Körperpflegeprodukte, Nahrungsmittel oder Medikamente: Die unsichtbaren
Teilchen sind inzwischen überall. Welche Wirkung sie auf Mensch und Natur haben,
ist jedoch weitgehend unerforscht …
An die Konfrontation mit Krankheitserregern und Fremdstoffen ist der menschliche Körper seit Jahrmillionen gewöhnt – und in der Regel ist das körpereigene Abwehrsystem geübt darin,
mit Schadstoffen aller Art fertig zu werden. Mehr noch: Die Konfrontation ist nötig, um das Immunsystem zu schulen, zu trainieren und fit zu halten (Stichwort: moderate Reize, siehe UHN 1/22).
Ob das jedoch auf die immer größer werdende Zahl von Nanopartikeln, also Kleinstpartikeln aus synthetischen anorganischen (Fasern von FFP2-Masken eingeschlossen!) oder organischen Materialien (z. B. den oben genannten Lipid-Nanopartikeln), zutrifft, muß scharf bezweifelt werden.
Doch den mikroskopisch kleinen Teilchen können wir nicht entgehen. Während unser Körper natürliche, meist anorganische, Nanopartikel wie sie beispielsweise durch Erosion von Gestein entstehen oder im Rauch von Waldbränden zu finden sind, abwehren (z. B. durch die Flimmerhärchen (Zilien) in
Nase und Bronchien) und bei Aufnahme verarbeiten und ausscheiden kann, machen uns künstliche Nanopartikel das Leben deutlich schwerer. Wie groß das Schadenspotenzial ist, hängt von vielen Faktoren ab: vom Ursprung bzw. Material, von der Größe der Partikel und von dem betroffenen Organ. Denn
je nach Eintrittsort bzw. Aufnahmeweg (z. B. oral oder inhalativ) sind zwangsläufig verschiedene Organe primäres Angriffsziel der Partikel. Was die Risikobewertung von Nanopartikeln generell problematisch
macht, ist die Tatsache, daß sich ab einer bestimmten Partikelgröße die Eigenschaften des jeweiligen Stoffs verändern [1]. So ist zum Beispiel der bakterizide Effekt von Nanosilber bei einer Teilchengröße von 1 – 10 Nanometern (1 – 10 Millionstel Millimeter) ein anderer als bei 30 – 100 Nanometern
großen Teilchen. Der Grund: Kleinere Partikel bilden eine größere Oberfläche und eröffnen damit mehr
Spielraum für biochemische Reaktionen. Außerdem können kleinere Teilchen leichter in sensible Regionen des Organismus vordringen als größere. Versuche mit Aluminiumoxid-Nanopartikeln bei Nutzpflanzen (Mais, Gurke, Soja und Karotte) haben bei Kleinstpartikeln ein reduziertes Wurzelwachstum gezeigt, während dies bei größeren Aluminiumoxid-Teilchen nicht der Fall war [2]. Begründen läßt sich dies dadurch, daß kleinere Teilchen in die Wurzelspitzen vordringen, die Wasser sowie Nährstoffaufnahme und damit
das Wachstum der ganzen Pflanze beeinträchtigen können.