Omnipräsent – auch im Gehirn

In den Körper gelangen die allgegenwärtigen Partikel auf verschiedenen Wegen.
Bei Mikro- oder Nanoplastik zum Beispiel, das inzwischen in vielen Nahrungsmitteln nachgewiesen werden
kann, ist der Magen-Darm-Trakt die primäre Eintrittspforte. Teilweise werden die Plastikpartikel aber auch eingeatmet (Stichwort: FFP2-Masken) und sind danach in den Atemwegen einschließlich der Lunge zu finden [3]. Auch die Haut ist durch die in Cremes oder auch Tätowier-Farben enthaltenen Nanopartikel eines der Einfallstore. Im Organismus angekommen, können die unlöslichen Partikel die Haut- bzw.
Schleimhautbarriere des jeweiligen Einfallstores überwinden und sich über den Blutstrom ungehindert in andere Gewebe- und Körperzellen ausbreiten. Selbst das Gehirn ist vor den Schadstoffen nicht sicher, weil die geringe Größe eine relativ problemlose Überwindung der Blut-Hirn-Schranke begünstigt.
Eine mögliche Erklärung dafür, warum neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Parkinson seit Jahren auf dem Vormarsch sind. Trotzdem sind der Verwendung von Nanopartikeln bisher kaum Grenzen
gesetzt. Auf der einen Seite hat die EU zwar vor einiger Zeit eine Kennzeichnungspflicht
für Nanopartikel in Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten beschlossen. Auf der anderen Seite gibt
es jedoch bis dato keine verbindliche Definition dafür, ab welcher Größe Nanopartikel als solche zu bezeichnen sind. Bisher existiert nur eine Mitte 2022 von der EU-Kommission vorgelegte Empfehlung für eine Definition [4]. Wie die in der Empfehlung festgelegten Kriterien gemessen oder nachgewiesen
werden sollen, bleibt jedoch unbeantwortet. Der Umgang mit dem Thema erinnert stark an den Fall der Asbest-Fasern, deren gesundheitsschädigende (krebserregende) Wirkung schon lange bekannt war, bevor sie Anfang der 1990er-Jahre in Deutschland verboten wurden. Denn: Daß Nanopartikel mit Unwägbarkeiten behaftet sind, gibt auch das Umweltbundesamt zu. Die Auswirkungen auf die Umwelt und das Risiko für den Menschen seien bis dato „nur unzureichend“ erforscht, lautet die Analyse der staatlichen Umweltschützer
[5]. Die bisherigen Untersuchungen zu Nanopartikeln fallen indes wenig beruhigend aus. So haben die bislang durchgeführten in vivo- und in vitro- Analysen [6] gezeigt, daß Nanopartikel – egal, um welches Material es sich handelt – oxidativen Streß auslösen und damit Entzündungen sowie DNA Schäden,
Schäden an Mitochondrien (Archaebakterien) sowie an Zellorganellen oder sogar Apoptose (programmierten
Zelltod) verursachen.