Angeblich soll früher alles besser gewesen sein – eine Plattitüde, die oftmals sogar stimmt. Nehmen wir zum Beispiel Kinder und Jugendliche, deren Leben noch vor knapp 20 Jahren von Bewegung an der frischen Luft, Spielen mit Freunden, Bücherlesen oder auch Langeweile geprägt war. Heute verbringt die Jugend ihre Freizeit vor Computer-, Tablet- und Smartphone-Bildschirmen und ist nicht mehr in der Lage, selbst kreativ zu sein und vor allem, selber zu denken. Die Folgen sind gravierend. Zu wenig Bewegung und damit einhergehendes Übergewicht, abnehmende Konzentrationsfähigkeit und psychische Erkrankungen sind der Preis, den die Gesellschaft für die ach so hilfreichen technischen Entwicklungen zahlt. Die Franzosen steuern schon seit einiger Zeit gegen. 2018 hat das französische Parlament ein absolutes Smartphone- Verbot an Schulen beschlossen; im Februar dieses Jahres stimmte die Bevölkerung von Seine-Port, einer französischen Gemeinde mit 2.000 Einwohnern im Südosten von Paris, einem Verbot von Smartphones in der Öffentlichkeit zu. Das Votum für ein Verbot fiel zwar knapp aus, aber immerhin – so ganz abgestumpft ist der Mensch also noch nicht, daß ihm die Schattenseiten moderner Technik nicht auffallen würden.
Alles für einen guten Zweck
Auf der anderen Seite: Wenn schon die junge Generation immer mehr Gebrechen beklagt, reibt sich so mancher erfreut die Hände. Denn Kinder und Jugendliche mit Rückenschmerzen oder Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Diabetes sind in einem auf Gewinnmaximierung getrimmten Gesundheitssystem natürlich auch potentielle Kunden. Im Marketing-Jargon: Eine Zielgruppe, die reichlich Potential verspricht – und die auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seinem für 2025 geplanten Vorsorgegesetz nicht vergessen hat. Nach den Vorstellungen des Ministers sollen künftig schon bei Kindern im Alter von etwa fünf Jahren im Rahmen der U9-Untersuchung Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um Cholesterin- Werte oder den Blutzucker- Spiegel ins Visier zu nehmen. Das ist nicht nur Unfug, sondern auch Irrsinn! Zum einen sollten bei ausreichender Bewegung und gesunder Ernährung keine auffälligen Werte festzustellen sein. Zum anderen bleibt aus urheimischer Sicht festzuhalten: Jeder Mensch ist anders und weist beispielsweise seinen eigenen, individuellen Blutfettspiegel (inkl. Cholesterin-Wert) auf, der abhängig von Alter, Lebensphase (Pubertät, Schwangerschaft), Tages- oder Jahreszeit schwankt. Der – je nach Sichtweise – kluge oder perfide Nebeneffekt des Lauterbach’schen Plans: Die erhobenen Daten sollen ab dem kommenden Jahr in der elektronischen Patientenakte (ePA) gesammelt und der Pharmaindustrie dann zu „Forschungszwecken“ zur Verfügung gestellt werden. Wer’s glaubt, wird selig.
Vom Fortschritt überrollt
Und damit keiner aufmuckt oder kritische Fragen stellt, wird des Bundesgesundheitsministers Vorhaben als Fortschritt verkauft. Daß sich dem Volk damit alles Mögliche unterjubeln läßt, haben die Regierenden und ihre Handlanger (Stichwort: NGOs) in den vergangenen Jahren ausgiebig erprobt. So gelten auch die inzwischen in Produkten aller Art verwendeten Nanopartikel als Ausgeburt zukunftsweisender Technologie. Der Haken an der Sache: Grenzwerte, Meßgrößen und Instrumente zur Risikoabschätzung sowie passende Analyseverfahren gibt es bisher nicht. Ein gefährliches Spiel. Denn die bisher durchgeführten Untersuchungen zur Wirkung von Nanopartikeln im menschlichen Organismus signalisieren wenig Gutes. Die kleinen Teilchen, die in Form von Lipid-Nanopartikeln auch als mRNA-Transportvehikel in den Covid 19-„Impfstoffen“ enthalten sind, gelangen auf direktem Weg in die menschlichen Zellen, können dort oxidativen Streß auslösen und damit Entzündungen sowie irreversible Zellschäden verursachen. Fortschritt um jeden Preis? Dagegen sollten wir uns verwahren und uns an Immanuel Kant halten, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährt. Sapere aude – den Mut aufzubringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen – ist ein Leitsatz, an den wir uns nicht nur einmal im Jahr erinnern sollten.
In diesem Sinne: Einen schönen, geistig produktiven Sommer!
Ihr Dr. Georgios Pandalis