Gerade, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel geht, zeigt sich das Elend der Bürokratie. Nicht nur, daß die EU-Kommission bei der Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln grundsätzlich keinen Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Wirkstoffen zieht; per Gesetz hat die EU ein genaues Auge darauf, daß bei Vitamin- oder Mineralstoffpräparaten eine Mindestmenge des jeweiligen Stoffs enthalten sein muß, nach oben gibt es jedoch keine Grenzen [1]. Das Ergebnis: Ahnungslose Endverbraucher haben mit Überdosierungen zu kämpfen, die zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen können. Kein Wunder, daß Marktbeobachter wie die Stiftung Warentest an vielen Präparaten kein gutes Haar lassen[2].
Aus urheimischer Sicht ist dabei völlig klar: Synthetisch hergestellte Produkte sind überflüssig und sogar hoch gefährlich. Das hat vor allem einen Grund: Sie fügen uns und unseren Regelkreisen massive Störungen zu (siehe Kasten). Welche Auswirkungen die Zufuhr von künstlich hergestellten Stoffen auf die körpereigenen Regelkreise im Detail hat, ist zwar noch unklar. Doch eine korrekte Einstufung durch die Bürokraten in Brüssel gibt es eben nicht. Darum bleibt die Frage: Warum ein unnötiges Risiko eingehen?
Bei ausgewogener, urheimischer Ernährung benötigt unser Körper keine zusätzlichen Stoffe von außen. Trotzdem finden nicht nur künstlich hergestellte Vitamine, Hormone und Enzyme (siehe UHN 3/22) reißenden Absatz. Auch Wirkstoffe, die auf Aminosäuren bzw. Zuckern basieren, werden dem gutgläubigen Verbraucher mit vollmundigen Versprechungen als hilfreich und gut verkauft. Dazu zählen bekannte Namen wie Hyaluronsäure, Glutathion, Elastin und Kollagen, aber auch weniger bekannte wie Spermidin oder Carnitin. Diese Stoffe sind Bausteine, die maßgeblich an nahezu allen Zell- und Stoffwechsel-Prozessen des Organismus mitwirken. Darum muß davon ausgegangen werden, daß sie – im Gegensatz zu Hormonen und Enzymen – kleinteiliger wirken und damit ein deutlich breiteres Wirkspektrum besitzen.