Wie hoch der Einfluß der inneren Einstellung auf die tatsächlichen Beschwerdesymtome ist, haben Wissenschaftler britischer und niederländischer Universitäten in einer Studie herausgestellt. Dabei untersuchten sie Probanden, die Reizdarmbeschwerden aufweisen, aber nicht unter Zöliakie oder Weizenallergie leiden [1]. Dazu wurde diesen Mahlzeiten mit und ohne Gluten verabreicht. Das Ergebnis: Wurde den Probanden vorher mitgeteilt, daß es sich um eine glutenhaltige Mahlzeit handelt – obwohl diese frei von Gluten war – war das Beschwerdebild bei allen Beteiligten gleich. Sprich: Die Erwartung eines negativen Effektes trat ein; die Vorstellung einer Unverträglichkeit hat ohne Diagnose zum Symptom geführt. Aus Sicht der Forscher spricht das für einen Nocebo-Effekt, der nun im Rahmen von zusätzlichen Studien weiter erforscht werden soll.
[1] de Graaf, M., Lawton, C.L., et al. The effect of expectancy versus actual gluten intake on gastrointestinal and extraintestinal symptoms in non-coeliac gluten sensitivity: a randomised, double-blind, placebo-controlled, international, multicentre study, Lancet, 2023