Der Versuch, mit synthetischen Nahrungsergänzungsmitteln das Rad der Zeit ein Stück weit zurückzudrehen, um jünger auszusehen oder länger beweglich zu bleiben, ist verlockend – doch daß unser Körper mit zunehmendem Alter die Produktion von Stoffen wie Hyaluronsäure, Elastin und vor allem auch Kollagen herunterfährt, hat, wie alles in der Natur, seinen Sinn.
In der Jugend werden jene Substanzen hergestellt, die für Wachstum, Fruchtbarkeit und Vermehrung wichtig sind; später, wenn diese Vorgänge keine so große Rolle mehr spielen, geht die Produktion der dafür benötigten Stoffe zurück. So erreicht beispielsweise Elastin, das für die Elastizität der Arterien (inklusive Aorta), der Haut und der Lunge verantwortlich ist, bereits in der Pubertät seinen Zenit – dank seiner langen Halbwertszeit muß der Körper kein weiteres Elastin herstellen und die Produktion kommt zum Erliegen; bei Frauen wiederum nimmt der Gehalt an Kollagen, des wichtigsten Faser- und Strukturproteins, spätestens in der zweiten Lebenshälfte kontinuierlich ab.
Da außerdem mit zunehmendem Alter jede neue Zellbildung das Risiko der Krebsbildung erhöht, ergibt der natürliche Abbauprozeß bestimmter Stoffe auch in dieser Hinsicht Sinn. Evolutionär betrachtet verringert der Organismus beispielsweise durch die Reduktion der Kollagensynthese auch das Risiko der Krebsentstehung.
Auf der anderen Seite kann uns die Natur jedoch ein Stück weit behilflich sein, Abbauprozesse abzumildern – indem wir dem Organismus jene Bausteine zur Verfügung stellen, die für die Bildung eines bestimmten Stoffes nötig sind. Wer etwa einem verstärkten Abbau von Kollagen begegnen möchte, sollte seinen Lebensstil in ruhigere Bahnen lenken (z. B. starke Sonnenbelastung, künstliche Kosmetika und Rauchen vermeiden) und von einer unausgewogenen, nicht-urheimischen Ernährung
absehen: Der darauf fußende Vitaminmangel ist Streß für die Haut, die dann wirklich schnell altern kann. Die Eigenproduktion von Hyaluronsäure wiederum können wir mit Vitamin C, und vor allem mit den Aminosäuren Cystein und Methionin aus urheimischen Lebensmitteln ankurbeln. Das wirkt sich auch stärkend auf unser Bindegewebe und unsere Gelenke aus, wo Hyaluronsäure auch als “Schmieröl” im Einsatz ist.
Unter dem Strich ist klar: Die Zufuhr künstlich hergestellter Stoffe führt zu einer tiefgreifenden Störung der körpereigenen Regelkreise; die in die natürliche Pflanzenmatrix eingebetteten Wirkstoffe kann unser Körper dagegen optimal aufnehmen und verwerten – ohne der Gesundheit zu schaden.