Das Geheimnis hohen Alters? Die Forschergemeinde ist schon aktiv

Wie, das haben Wissenschaftler in den vergangenen Jahren in jenen Regionen dieser Welt erforscht, in denen Menschen außergewöhnlich lange leben und sich dabei guter Gesundheit erfreuen [2]. Zu diesen „Blue Zones®“ genannten Regionen gehören zum Beispiel die japanische Insel Okinawa, der Bezirk Nicoya in Costa-Rica, die Stadt Loma Linda in Kalifornien und die griechische Insel Ikaria. Daß die Menschen in diesen Gegenden der Erde überdurchschnittlich alt werden, liegt aus Sicht der Forscher vor allem an neun Faktoren: Natürliche Bewegung, Erkennen eines Lebenssinns, Glaube, Familienbande, echte soziale Netzwerke, wenig Streß, wenig Alkohol, moderate Nahrungsaufnahme und eine weitgehend pflanzenbasierte, in erster Linie regionale Ernährung.

Die Menschen in den „Blue Zones®“ sind also eine Bestätigung des urheimischen Prinzips. Mit ihrer Ernährung und ihrem Lebensstil prägen sie ihr Mikrobiom – das aus Billionen von Mikroorganismen bestehende Netzwerk unseres Körpers, das für unsere Gesundheit eine essentielle Rolle spielt. Wie das von Bakterien, Viren und Pilzen gebildete Geflecht genau funktioniert, ist Wissenschaftlern aber noch weitestgehend ein Rätsel. Das hindert so manchen fortschrittsgläubigen Mediziner jedoch nicht daran, seinen Patienten Therapien wie eine Fäkale Mikrobiota-Transplantation (Übertragung des Stuhls fremder Menschen) zu empfehlen und damit die Natur wieder einmal auf den Kopf zu stellen. Daß Eingriffe dieser Art mehr Schaden als Nutzen anrichten können, hat sogar das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vor einiger Zeit festgestellt und vor „schwerwiegenden bakteriellen Infektionen durch Übertragung von multiresistenten Erregern“ gewarnt [3].