Cannabis zu konsumieren, hat unter Jugendlichen schon seit Generationen den Nimbus des Besonderen – welche Folgen das Kiffen für das Gehirn hat, liegt jedoch noch weitgehend im Dunklen. In einer Studie unter 1000 jungen Erwachsenen haben nordamerikanische Wissenschaftler jetzt untersucht, welche Unterschiede in der Gehirnfunktion sich bei kurzfristigem oder dauerhaften Cannabis-Konsum in Bezug auf kognitive Aufgaben zeigen [1]. Das Ergebnis: Bei Probanden, die Cannabis über einen längeren Zeitraum konsumieren, ist das Arbeitsgedächtnis, das unter anderem für das Lösen von Kopfrechen-Aufgaben zuständig ist, deutlich beeinträchtigt; auch der kurzfristige Konsum geht an der Hirnleistung nicht spurlos vorbei. Verantwortlich für die eingeschränkten Hirnfunktionen ist der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC). Wenn das Ziel darin besteht, die geistigen Fähigkeiten unseres Nachwuchses in Schach zu halten, um sie beispielsweise durch künstliche Intelligenz zu ersetzen, dann ist die Legalisierung von Cannabis wohl eine gute Idee.
[1] Gowin JL, Ellingson JM, Karoly HC, et al. Brain Function Outcomes of Recent and Lifetime Cannabis Use. JAMA Netw Open. 2025;8(1):e2457069. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.5706