Aus unternehmerischer Sicht könnte ich mich freuen: Das exponentielle Angstwachstum 2020 hat unsere Umsätze beflügelt, [1] Aber von Angst will ich nicht profitieren. Lieber ist mir, daß die Menschen aus Überzeugung meinen Produkten vertrauen.
Geheime Verschlußsache:
Schockwirkung erwünscht Um Angst dagegen geht es dem Bundesinnenministerium und seinen Auftragsexperten, die für das Szenarienpapier „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“ verantwortlich sind. [2, 3] Zunächst war es als geheime Verschlußsache eingestuft worden, erst spät kam es an die Öffentlichkeit. Der darin ausgebreitete Kommunikationsplan verschlägt einem den Atem: Um das Ziel der „gewünschte [n] Schockwirkung“ zu erreichen, „müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung […] verdeutlicht werden: Viele Schwerkranke […] sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken […] ist für jeden Menschen eine Urangst. […] Kinder werden sich leicht anstecken […]. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, […] ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“ Keinesfalls, so die Experten, soll aber auf die niedrige Fallsterblichkeitsrate (Letalität) eingegangen werden. Ist man „Verschwörungstheoretiker“, wenn man das Drehbuch der letzten Monate in diesem Panikplan wiedererkennt?
Auf der Suche nach Vertrauen
Vertrauen mag ich den Verantwortlichen, die sich ausschließlich von Angst-Experten beraten lassen, nicht. Auch sähe ich statt allgegenwärtiger, ehrgeiziger Promi-Virologen, die sich die Forschungsmittel selbst bewilligen, lieber Berater, die keine Interessenkonflikte verheimlichen und erst nachträglich [4] (und unvollständig?) in ihren Publikationen angeben. Denn eins ist klar: Derjenige, dessen Aussichten auf Geld, Ruhm und Macht mit der Gefährlichkeit eines Virus wachsen, kann kaum unbefangen urteilen (die wegen der Vogelgrippe errichteten Paläste des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems sprechen Bände). Das ist nur allzu menschlich. Warum nicht gerade deswegen auch andere Fachleute hören? [5] Mein Vertrauen schenke ich denen, die weder mit Angst noch Ignoranz gewinnen oder verlieren, aber Argumente liefern. Diese Fachleute erzählen ganz andere Dinge als die Panikmacher. Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V., Ärzte stehen auf, Prof. Dr. med. Jürgen Windeler vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen usw. – alles keine Wutbürger, Coronaleugner, Verharmloser, sondern Geradeausdenker. Nur findet man Ihre Erklärungen nicht tagein, tagaus auf allen Kanälen. Man muß danach suchen und dann ein eigenes Urteil fällen: Wem will ich glauben? Den eigenen Kopf anstrengen und sich nicht angsterstarrt von Zahlen terrorisieren lassen, das erhält auch die Gesundheit. Ich wünsche Ihnen trotz Corona, Polit- und Medienwahn angstfreie Weihnachten und Kontakt zu den Menschen, die Sie wirklich gerne um sich haben. Zu gesundem Abstand raten wir sowieso immer in der Grippesaison, das schützt seit je vor Infektionen und ist bei Corona nichts Neues.
Ihr Dr. G. Pandalis
[1] Healthcare Marketing. (2020). Die OTC-Wachstumschampions in der Apotheke. 11/2020.
[2] https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/informationsfreiheit/das-interne-strategiepapier-des-innenministeriums-zur-coronapandemie.
[3] https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2020/corona/szenarienpapier-covid19.html
[4] Eurosurveillance editorial team. (2020). Editorial note:possible undisclosed conflict of interest. Eurosurveillance, 25(30), 2007301. doi: 10.2807/1560-7917.ES.2020.25.30.2007301.
[5] Grabar, E. (2020). Diskussionen sind unerwünscht. Zeit 50/2020.