Spätestens jetzt müßte uns ein Licht aufgehen: Ob sogenann-te Corona-Tote nun „an oder mit“ dem Virus versterben, ist ziemlich unerheblich. Tot ist tot. Wesentlich ist: Fast alle sind vorher erkrankt, meist schwer, mehrfach – und unnötig. Denn die Vorerkrankungen sind keine unberechenbaren Schicksalsschläge. Es sind die bekannten Zivilisationskrank-heiten, die uns schon in ganz normalen Zeiten das Leben kosten. Corona allein kann kaum jemandem etwas anhaben – das ist die unbequeme Moral von der Geschicht‘. Ohne Test wüßten wir nicht einmal von einem „neuartigen“ Virus.
All das ändert leider nichts am kollektiven Wahnsinn, den präpandemischen Normalzustand möglichst schnell wiederherstellen zu wollen: volle Fußball-stadien, Grenzöffnung für die Sklavenarbeiter der Agroindustrie, Rettung von Fluggesellschaften, und ganz wichtig: ab in den Urlaub! Ausgerech-net diejenigen luxuriösen Entgleisungen, die jetzt als „Superspreading-Events“ durch die Medien gehen, sehnen die Menschen herbei – und die Politik gibt sie ihnen.
[1] Ärztezeitung 19.05.20. https://ww.aerztezeitung.de/Politik/Wir-koennennoch-nicht-zurueck-zur-Vor-Corona-Normalitaet-409602.html