Nur ein Scheinschutz hingegen sind Schadstoffgrenzwerte. Wir Europäer regeln bekanntlich nicht nur Gemüsekrümmungen juristisch, sondern mit Grenzwerten, welche Giftmengen gesund sind. So verstecken wir die Folgen anhaltender Vergiftungen weit unterhalb der Grenzwerte. Darunter haben die Kleinsten am ärgsten zu leiden: Sie sind weit empfindlicher als Erwachsene und viele Stoffe reichern sich in ihrem Blut schon vor der Geburt an, weil die Plazenta sie nicht filtern kann: Im Nabelschnurblut wurden schon über 200 Giftstoffe nachgewiesen, [3] Quecksilber fast in doppelt so hoher Konzentration wie im Mutterblut. [4] Die von der Wissenschaft beklagten und von Politik und Öffentlichkeit ignorierten kindlichen Nervenschäden äußern sich u. a. in verringerter Intelligenz, verstärkten Aggressionen und Depressionen. Bekannter, weil direkter erkennbar, sind die Altersfolgen solcher Giftstoffe wie Demenz [5] und Parkinson, deren Anerkennung als Berufskrankheit für Bauern diskutiert wird. Nicht ohne Ironie: Ausgerechnet die Ausbringer der Gifte beanspruchen einen Opferstatus. Und was ist mit uns anderen?