auf Anregung von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Gundolf Keil
Die Plazenta stand in der abendländischen Tradition in enger sympathetischer Verbindung zum Neugeborenen sowie Kleinkind; sie wurde – möglichst in geweihter Erde – oberflächlich begraben. Und wenn das Kind erkrankt war, wurde auch sie therapiert, indem man sie mit Pflanzenextrakten therapeutischer Wirkung begoß: dies in der Hoffnung, daß durch sympathetische Verbindung auch das Kind durch diese Maßnahmen therapiert würde.
Damit hat der kuriose Trend aus den USA, der sich seit einiger Zeit auch hierzulande ausbreitet, allerdings nichts zu tun: Frauen lassen die Nachgeburt zu Granulat verarbeiten, um sie später als Kapsel oder Beilage zu den Mahlzeiten einzunehmen. Ein medizinischer Sinn ist nicht nachgewiesen, dafür aber der wirtschaftliche Nutzen: Pro Plazenta-Aufbereitung wechseln einige Hunderter den Besitzer.