Lange glaubte man, daß sich die subjektiven Ohrgeräusche in ihrer Entstehung ausschließlich auf die Haarzellen und nachgeschalteten Nervenzellen beschränkten. Man wurde eines besseren belehrt, als die Durchtrennung des Hörnervs in einigen Fällen keine Linderung der Beschwerden mit sich brachte. Heute weiß man, daß die Hyperaktivität geschädigter Haarzellen auf Dauer eine sich selbst unterhaltende kreisende elektrische Erregung im auditorischen Cortex (Hörzentrum des Gehirns) auslöst. Auf diese Weise können sich auf lange Sicht unabhängig von regenerierten oder abgestorbenen Haarzellen Phantomgeräusche im Gehirn manifestieren, ähnlich wie bei chronischen Schmerzen, bei denen die periphere schmerzauslösende Ursache eigentlich schon längst beseitigt ist. Was die gezielte Behandlung von Ohrgeräuschen angeht, tappt die Schulmedizin bis heute im Dunkeln. Den Betroffenen wird hochdosiertes Kortisol verabreicht; dabei ist es weder für diese Beschwerde zugelassen, noch läßt sich erklären, warum es im Fall von Ohrgeräuschen helfen sollte. Ebenso fragwürdig sind die Resultate der Einnahme von exotischen GinkgoPräparaten. Die Schulmedizin stößt an ihre Grenzen, weshalb etablierte Ohrgeräusche schnell als unheilbar gelten (Siehe Infokasten: Urheimische Tips bei Ohrgeräuschen).