Gerne sucht man in der Gesundheitsindustrie nach Maßnahmen, die viel Geld einbringen, ohne wirklich relevant für die Patienten zu sein. Die erste Maßnahme hierzu ist das Schüren von Ängsten, ob vor Krebs, Burn-out, Diabetes oder Herzinfarkt. Nach den Vorsorgeuntersuchungen wird der Geldgier nun ein ganz neues Berufsfeld gewidmet: Präventologie.
Man prüft uns auf Herz und Nieren, um alle möglichen und unmöglichen Gefahren für unsere Gesundheit bis ins Detail zu diagnostizieren und frühzeitig zu bannen. Daß das nicht funktioniert, belegen schon die vielen Krebsvorsorgeuntersuchungen. Unsere schon häufig geäußerte Kritik an diesen Maßnahmen wird durch aktuelle Daten aus den USA untermauert, die sämtlichen Präventionsversuchen ein vernichtendes Urteil ausstellen. Selbst beim Screening
auf den gefährlichen Hautkrebs fehlt der Nachweis, daß die Teilnehmer eine längere Lebenserwartung haben. Die Zeit, die das aufwendige Screening braucht, fehlt Hautärzten dann für tatsächlich Kranke. Das Präventionsgesetz ist beschlossene Sache. Es verpflichtet die Krankenkassen, zusätzliche 500 Millionen Euro für primärpräventive Arztleistungen bereitzustellen. Geld, das die Versicherten erstmal erwirtschaften müssen.
U.S. Preventive Services Task Force – Information for Consumers (online)
„DEGAM stellt Hautkrebs-Screening infrage. Kein Nachweis, dass der Nutzen den Schaden überwiegt“ MMW Fortschr. Med. 2015
„Das Präventionsgesetz kommt: Die Praxis als Ort der Gesundheitsförderung“ Praxis-Magazin 2015
„Prävention – Förderung des eigenen Gesundheitspotenzials“ Praxis-Magazin 2014