Das wohl berühmteste Gewebe im christlichen Abendland ist das im Turiner Dom aufbewahrte Grabtuch. Viele Menschen glauben, die schemenhafte Menschenabbildung des Tuches sei entstanden, als Jesus Christus nach der Kreuzigung in dieses Tuch gehüllt zu Grabe gelegt wurde. Die Wissenschaft forscht seit über 100 Jahren mit oft kontroversen Ergebnissen über das Leichentuch. Selbst die Biologie ist davon nicht ausgenommen: Vor rund 40 Jahren wurden nämlich erstmals winzige Pflanzenreste und Pollen auf dem Turiner Grabtuch gefunden. Den zahlenmäßig größten Anteil macht dabei die distelartige Gundelia mit ihren dornigen Blättern aus (eine im Heiligen Land typische Pflanze). Gleich gefolgt von Zistrosen-Pollen. Dieses ungewöhnliche Beispiel aus der Wissenschaft zeigt: Zistrosen – wie die in unseren Cystus-Präparaten verwendete Cistus incanus ssp. PANDALIS – hatten neben ihrer medizinischen Wirkung auch rituelle Aufgaben. Zum Beispiel für Räucherungen oder Waschungen bei gebärenden Frauen und während Beerdigungen.
[Danin A et al., Missouri Botanical Garden
Press, 1999; Baldacchini G et al., Applied
Optics, 2008.]