Cholera wegen versickerter Spendengelder

„Sauberes Wasser ist Haitis größter Mangel“, beklagt November 2010 die Wochenzeitung  ZEIT angesichts der Cholera-Epidemie (19.11.2010). Die weltweit gesammelten Spenden in Milliardenhöhe (bei uns in Deutschland alleine rund 200 Millionen Euro!), sind bei den Hilfsorganisationen angekommen, nicht aber bei den Haitianern. So gibt es bis heute beispielsweise kaum eine funktionierende Wasserversorgung. Die vom Schweizer Wasserforschungs-Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mitentwickelte „Solar-Desinfektion“ von Trinkwasser (SODIS) könnte in kürzester Zeit Abhilfe schaffen. Das Verfahren nutzt die keimtötende Wirkung des UV-Lichts im Sonnenlicht: Wird verseuchtes Wasser in durchsichtigen, gebrauchten Wasserflaschen sechs Stunden von Sonnenlicht beschienen, sind alle Keime tot und es ist trinkbar. Einziges Problem: Hilfsorganisationen können mit SODIS nichts anfangen, weil es den Spenderländern keine Industrieaufträge bringt (zum Beispiel für den Bau neuer Wasserwerke). Weitere Informationen www.sodis.ch. Das geschilderte Problem ist aber nur eine Spitze des Eisbergs: Gerade zur Weihnachtszeit wird alljährlich von den Spendensammlern kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und hunderte Millionen Spendengelder eingesammelt. Schön wäre es, wenn die vielen Spender ein paar Monate später mal nachhakten, wo denn das viele Geld geblieben ist.